Alte Forstwege

In unseren Wäldern stecken manche geheimnisvolle Bauten.

Ist ihnen schon einmal aufgefallen, dass der Waldweg der hinter der Burg Richtung Rattenkönig weggeht, mit zwei massiven Stützmauern gesichert ist? Oder dass es Waldwege gibt, die zwar oberflächlich geschottert, darunter aber gepflastert und darüber hinaus mit einer Regenablaufrinne ausgestattet sind? Diese Forstwege sind rund 100 Jahre alt und nahezu unzerstörbar. Wie ist es zu diesen Straßen gekommen?

Nach dem ersten Weltkrieg und der nachfolgenden Weltwirtschaftskrise gab es zahllose Arbeitslose in Deutschland. Um wenigsten einige davon mit Arbeit zu versorgen wurde der Freiwilligen Arbeitsdienst gegründet (im Dritten Reich wurde daraus der Reichs  Arbeitsdienst), die mit Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen Projekte umsetzte. Bei uns hieß das, stabile Straßen zu bauen. So wurden Waldwege mit Buntsandstein gepflastert und bergseitig mit Regenablaufrinnen versehen. Jetzt konnten Fuhrwerke und erste Automobile auf stabilen Straßen fahren. Auch die Forstwirtschaft konnte besser arbeiten, weil die Holzabfuhr mit Fuhrwerken jetzt nicht mehr im Schlamm versinken und umkippen konnten.

Diese besonderen Bauwerke sind uns auch heute noch erhalten. Ein Musterbeispiel dafür ist die Sommerhalde. Sie beginnt gegenüber der Einfahrt „Maisenbacher Sägemühle/Wassermuseum“ und führt oberhalb der Schömberger Steige und unterhalb von Unterlengenhardt zur Burg Liebenzell. Von dort führt sie an der Burg vorbei und über den Rattenkönig zum Monbachtal. Auch die alte Staumauer im Monbachtal ist so entstanden, um die Wohngebäude im Unterlauf vor Hochwasser zu schützen. Aber es gibt noch etliche andere Bauwerke. Vielleicht entdecken sie ja bei ihrem Sonntagsspaziergang weitere?

Alter Forstweg
Alter Forstweg
Stützmauern
Stützmauern
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