Pflanze des Monats August: Wegwarte (Cichorium intybus)

Cichorium intybus
Cichorium intybus

Bereits im 16. Jahrhundert werden in Pflanzenbeschreibungen der Wegwarte heilende Eigenschaften zugeordnet, die Pfarrer Kneipp in seine Empfehlungen übernommen hat und die bis in die Gegenwart immer wieder von Therapeuten und Anwendern bestätigt werden. Demnach ist der Auszug aus den Wurzeln oder auch dem Kraut ein bewährtes Mittel bei Erkrankungen von Magen, Leber und Galle. Die Heilwirkungen beruhen dabei auf dem Gehalt an Bitterstoffen und Gerbsäuren. Diese Bestandteile verbessern Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Völlegefühl oder gestörten Galleabfluß.
Im blühenden Zustand (von Juli - September) ist die Pflanze an ihren schönen zartblauen Blüten weithin erkennbar. Es gibt jedoch auch Varianten mit rosa oder nahazu weißen Blütenblättern. Die Pflanze ist sehr robust und wächst deshalb selbst im Bereich der Fahrspuren von Feldwegen sehr häufig. Der kantige, feste und behaarte Stengel ist charakteristisch. Die Wurzel ist sehr lang und verankert die Wegwarte fest im Boden, so daß sie bei entsprechend lehmigen Böden bis zu 1 m hoch wird.

Teezubereitung: 2 Teelöffel Wurzel oder Kraut ( oder beides) werden mit 1/2 Liter Wasser angesetzt und zum Sieden erhitzt. Nach knapp 3 minütigem Kochen wird abgeseiht. 3 Tassen täglich sind im Rahmen einer Trinkkur notwendig.
Mischungen mit Löwenzahnkraut und Pfefferminzblättern ergeben einenTee, der sich gut als Frühjahrs - Entschlackungskur eignet. Eine solche Mischung ist durchaus auch als begleitende Maßnahme bei der Behandlung von rheumatischen Beschwerden von Nutzen. Eine kurmäßige Anwendung über einen Zeitraum von 4 - 6 Wochen ist dabei zweckmäßig.Nebenwirkungen sind bislang nicht bekannt.
Alkoholische Auszüge aus der Wurzel finden auch in der homöopathischen Heilkunde ihre Anwendung.

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